Kennst du das? Du möchtest etwas Neues erlernen, du möchtest dich einbringen und anderen Menschen helfen oder ihnen etwas Gutes tun. Vielleicht ist es ein Buch, das du geschrieben hast, ein Song, den du komponiert hast, oder eine Beratung, die du interessierten Menschen anbieten möchtest. Du bist schon stolz auf das, was du geschaffen hast. Das Lernen und Erschaffen geht dir leicht von der Hand. Und dann, dann fühlst du dich plötzlich anders. Nicht mehr ganz so stolz. Ein Gedanke hat sich eingeschlichen, „Wer bin ich, dass ich anderen etwas vorschlagen könnte?“. Mit dem Gedanken kommt ein bisschen Unwohlsein und das führt zu nix. Du kommst nicht mehr voran.
Warum ist das so?
Würde es dir helfen zu wissen, dass wir Menschen, egal wann und wo wir leben, immer mal wieder diese Gedanken haben: „Wir sind nicht genug“ und „Mit uns stimmt etwas nicht“? Das löst Angst in uns aus. Angst fühlt sich nicht gut an und wenn wir uns beunruhigt fühlen, wie stark auch immer dieses Gefühl ausgeprägt ist, verhalten wir uns anders, als wenn wir uns wohlfühlen. Wir sind eher zurückhaltend. Wir neigen dann dazu, Dinge zu tun, die wir sonst aufschieben würden. Plötzlich ist aufräumen, putzen oder renovieren attraktiv. Wir schauen ganze Serien bei Netflix oder in den Mediatheken durch, weil dafür scheinbar eine gute Zeit da ist. Wir weichen dem aus, was wir viel lieber machen würden.
Gedanken kommen und gehen – Gedanken sind wie Wellen am Strand
Wellen am Strand kommen und gehen. Es gibt kleine und große Wellen. Ihre Größe ist von der Witterung und der Beschaffenheit des Strandes abhängig. Manchmal plätschern die Wellen klein vor sich hin, dann kommt eine Größere dazwischen, sie bricht gegen dein Knie und das Wasser spritzt dir bis ins Gesicht. Das kommt immer wieder unvorhergesehen. Wir nehmen die Wellen am Strand hin, weil es so ist. Es war schon immer so und wird auch immer so sein. Die Wellen am Strand sind klein und groß, ruhig und wild, entspannend und aufregend, begeisternd und angsteinflößend.
Wenn also die Gedanken, „Ich bin nicht genug“ und „Mit mir stimmt etwas nicht“ immer wieder kommen, dann kann ich sie nicht aufhalten und das muss ich auch gar nicht. Wir können uns in so einem Moment an den Strand denken. Wir stehen mit den Füßen im Wasser, wir sehen die Gedanken kommen und abfließen. Manchmal überraschen uns unsere Gedanken wie eine Welle, die am Knie bricht und die einzelnen Wassertropfen bis ins Auge schießen lässt. Die Überraschung ist groß, aber mit einem Handwisch abgetan.
Der Trick ist, anderen Gedanken mehr Raum zu geben: Wofür und für wen bist du dankbar? Wen oder was liebst du? Wer oder was lässt dich demütig werden? Wer oder was bringt dich zum Staunen? Wer oder was löst in dir Bewunderung aus?
Diese Gedanken leiten uns zu schönen, uns motivierenden Gefühlen. Sie ermöglich uns, uns zu öffnen. Und wenn wir offen sind, entdecken wir die vielen Möglichkeiten, uns mitzuteilen ganz natürlich.