Es gibt Tage, da ist mir alles klar. Das fängt schon morgens in der Dusche an, wenn mir das Wasser auf den Kopf prasselt, dann bin ich ganz bei mir. In der Dusche kommen die schönsten Ideen zu mir und auch die Klarheit. Es ist so, als würde alles andere einfach von mir abgewaschen. Kennst du das auch?
Und dann gibt es Tage, da verstreicht einfach alles. Erst ist es die Zeit, dann die Motivation, dann die Ziele. Ich surfe im Internet oder räume etwas auf, z. B. meine Küche. Ich wechsele das Zimmer und mir fällt etwas Neues ein. das ich auch noch machen wollte. Während ich das tue, habe ich andere Erinnerungen, die mir kommen, sie werden zu Einfällen, die ich dann auch noch kurz mache. So verkettet sich eine kleine unwichtige Aufgabe mit der nächsten und dann ist der Tag auch schon vorbei. Das fühlt sich dann so an, als hätte ich nichts geschafft. Ich könnte mir den Tag dann schön reden mit „Hab ja viel geschafft“. Nur zielführend war das nicht. Ich habe mich eher abgehalten. Wie hältst du dich von deinen Zielen ab?
Bist du vielleicht auch auf Perfektion gepolt? Möchtest du deine Projekte erst zeigen, wenn alles perfekt ist? Hält dich der Gedanke auf, du bist ja kein Experte, du könntest als Hochstapler gelten? Das ist ganz eng verwoben mit dem Gedanken: Ich bin nicht genug. – Ich bin sehr überrascht, wie viele von uns Menschen diesen Gedanken mit uns tragen. Es sind viel mehr, als ich dachte. Früher nahm ich an, nur ich bin nicht genug. Alle anderen schon.
Beide Annahmen sind falsch. Wir, du und ich sind genug!
Das wir genug sind ist uns angeboren. Jetzt ist es an uns zu lernen, was wir tun können, um unseren Fokus aufrecht zu erhalten und unsere selbst gesteckten Ziele zu erreichen.
Kürzlich habe ich Dean Graziosi sagen hören, „Wende dein Schiff in die raue See.“ Er meint, es ist wichtig, sich nicht in den kleinen unwichtigen Aufgaben zu verstricken, sondern sich um das wahre Ziel zu kümmern. Den Weg dahin beschreibt er mit der rauen See. Wir wissen nicht, was uns erwartet, aber wir malen uns aus, dass es ungemütlich sein könnte. Das ist dann der Moment, in dem unser Gehirn uns zurück auf die Couch schicken möchte. Was willst du auch auf der rauen See?
Hinter der rauen See, hinter den Abenteuern, die uns auf dem Meer begleiten, scheint die Sonne und das Wasser glitzert schön. Hast du ganz klar, wie deine Ziele aussehen?
Unser Gehirn funktioniert wie ein Autopilot, wenn wir es mit den richtigen Werten füttern. Es hilft, wenn wir unsere Ziele aufschreiben, mit einem Stift auf Papier. Smarte Ziele, die klar umrissen sind, funktionieren für unseren Autopiloten am besten. Wir müssen dabei spezifisch sein. Weichen unsere Koordinaten auch nur marginal ab, kommen wir doch ewig weit von unseren Zielen entfernt ab.
Dr. Denis Waitley schreibt in seinem Buch „The Psychology of Winning“, dass wir klar haben sollen, wo unser Ziel liegt, wie lange es dauern wird, dorthin zu gelangen, warum wir dorthin wollen, was wir entlang der Strecke erleben möchten und mit wem. Er empfiehlt, sich eine Reihe von kleinen Zielen zu stecken: täglich, wöchentlich, monatlich und halbjährlich. Wichtig ist auch, dass wir leichte Ziele wählen, die zum großen Ganzen führen. Jedes Mal, wenn wir ein Ziel erreichen, trainieren wir uns an, unsere Ziele immer erreichen zu wollen. Ziele erreichen, das tut gut!
Um schwachen Momenten entgegenzuwirken, also Momenten, in denen ich beispielsweise meine Küche aufräumen würde oder besser noch meine Garage, rät Waitley dazu, sich einem Freundeskreis anzuschließen, der sich gegenseitig darin unterstützt, alles zu tun, was nötig ist, um die eigenen Ziele zu erreichen. So unterstützen sich Freunde gegenseitig darin, ihren großen Zielen immer wieder näher zu kommen und zu erreichen.
Unser Gehirn wird gerne belohnt. Feiere deine Zwischenergebnisse, feiere dein Ziel erreichen! Erstell dir ein Zertifikat, gönne dir eine Belohnung, ein besonders schönes Abendessen, eine Reise oder eine Erholung in einem Spa. Genieße deinen Erfolg und starte dann direkt wieder neu los. Momentum ist wichtig.