Heute Morgen habe ich dieses Zitat bei Insight Timer gesehen. Es fühlt sich so an, als hätte man es mir mit Absicht geschickt. Ich interessiere mich sehr für das Gehen. Dabei denke ich an Wandern, Pfadfinden, Neues wagen, mein Ding durchziehen und Mut.
Neue Wege gehen mache ich gerne. Häufiger neue Wege wieder gehen noch nicht. Es gibt ja so vieles zu sehen. Ich frage mich gerade, wie Kafka es wohl meinte, als er schrieb, Wege entstehen dadurch, dass wir sie gehen?
Spricht er von ganz neuen Wegen? Also die Wege, bei denen im übertragenen Sinn erst noch das Rad neu erfunden werden muss?
Oder bezieht er sich hier auf deine und meine neuen Wege, die wir uns einprägen, wenn wir sie immer wieder und dann auch mit Regelmäßigkeit gehen? Wenn wir Wege häufig und regelmäßig nutzen, speichert unser Gehirn sie besser ab. Nach einer Zeit der Wiederholungen nimmt auch unser Unterbewusstsein diese Wege an. Das ist eine gute Sache, weil sie sich dann längst nicht mehr fremd anfühlen.
Es ist ein bisschen wie Autofahren. Erst sitzt man im Auto und lernt, wie alles funktioniert und Jahre später sind wir total routiniert. Dann kommt es auch vor, dass man sich fragt, wo war ich mit meinen Gedanken, ich kann mich kaum daran erinnern, gefahren zu sein.
Was bedeutet das für unsere Vorhaben? Wie legst du den Satz von Kafka aus?
Es braucht Mut und Ausdauer, eigene Ideen umzusetzen. Ausdauer, weil es tatsächlich darum geht, die Wege unserer Vorhaben immer wieder zu begehen. Auch wenn es zwischendrin nicht spannend und neu ist. Gerade dann sind die Wiederholungen wichtig, damit sich unser Handeln einprägt. Das nimmt dann auch die Angst.
Damit meine ich die Angst, ob wir die richtige Person für den Job sind, oder die Angst, ob wir vielleicht als Hochstapler gesehen werden könnten, oder die Angst, was andere von uns denken könnten, oder die Angst, es möglicherweise doch nicht zu schaffen und uns zu blamieren, oder die Angst, nicht gut genug zu sein. Es gibt noch viel mehr Ängste, die uns manchmal als Gedanken in den Kopf schießen und auch die werden dann nicht mehr stark stören.
Mut ist wichtig, da du und ich uns ausmalen und so eine Vorstellung unserer Zukunft erhalten können, die uns erklärt, warum wir neue Wege wirklich gehen wollen. Wenn du dann an Lebensabschnitte gerätst, an denen du dich fragst, ob du nicht doch besser alles wieder umkrempelst und erst mal deine Vorhaben zurückstellst, genau dann ist dein Mut besonders wichtig. Du kannst dir in dem Fall zusprechen und standfest sagen: Gehe deinen eingeschlagenen Weg weiter!
Unser Mut weiterzumachen, führt uns zu Routine. Routine gibt uns mehr Spielraum in unserem Handeln. Wenn wir routiniert handeln, treten wir souverän auf. Das tut dir gut und auch deinem Umfeld.
Halte es wie Kafka und geh deinen Weg.