Wie übersetzt man am besten „enjoy the process“? Ich möchte, dass genießen dabei im Vordergrund steht. Genuss ist schön. Genuss ist erstrebenswert. Der Ablauf oder die Durchführung, je nachdem wie aktiv wir uns einbringen, kann auch anstrengend sein. Vielleicht gewinnen wir auch zwischendrin den Eindruck, das macht grad gar keine Freude. Wenn wir uns dann nicht daran festhalten, was keine Freude macht, ist Platz für andere Erlebnisse. Konfuzius sagt, der Weg ist das Ziel. Das klingt für mich auch stark nach „enjoy the process“.
Wie komme ich darauf?
Ich möchte meine berufliche Entwicklung, mein Coaching, mein Pfadfinden und meine Beziehungen auf eine neue Ebene heben. Manchmal geht aber gar nix. Um mich von dem Stillstand zu verabschieden, habe ich meditiert. In dieser Mediation ging es darum, meine innere Stimme wieder zu hören. Meine innere Stimme sagte mir sehr deutlich „enjoy the process“!
Die Durchführung genießen ermöglicht mir, jetzt weiterzumachen. Jetzt wieder anfangen. Wieder einen Schritt nach dem nächsten zu machen. Es ist ein bisschen wie eine schöne Wanderung. Ich kenne das Ziel auf der Karte und zugleich weiß ich nicht, wie es da wirklich aussieht. Ich kenne den Wetterbericht und mache mich doch auf den Weg. Unterwegs gibt es viel zu sehen, zu denken, zu fühlen und den Weg zu genießen.
Manchmal ist beim Wandern nicht alles schön. Das gilt auch für meinen Weg zu meiner Veränderung. Aber deswegen gebe ich meine Wanderung ja nicht auf. Wer sollte mich im Wald auch abholen kommen? Beim Wandern hilft mir eine Pause machen, eine Tasse Tee trinken und genießen. Ja, tatsächlich, ich schaue mir die Natur im Detail an und entdecke Elemente, die ich im vorbei Laufen nicht wahrgenommen hätte. Diese Elemente begeistern mich. Ich liebe es, in der Natur zu sein. Ich liebe die Details und das große Ganze. Nach meiner Pause packe ich meinen Rucksack, setze ihn wieder auf und gehe wieder los. Schritt für Schritt. Ich gehe, bis ich mein Ziel erreiche.
Beim Wandern funktioniert „enjoy the process“ einwandfrei. – Übertragen auf meinen Alltag heißt das, ich brauche ein definiertes Ziel, ich benötige Proviant und so etwas wie einen Kompass. Ich möchte mich immer wieder auf meinen Weg ausrichten, der mich sicher ans Ziel bringt. Ich genieße das unterwegs sein. Ich bin im Moment ganz bei mir. Ich bin da. Ich bin aber auch in Gedanken. Sie kommen und gehen. Nicht jeder Gedanke ist es wert, ausführlich hinterfragt zu werden. Ich lasse mich nicht vom Weg abbringen. Wenn ich eine Pause brauche, dann nehme ich sie mir. Ich trinke einen Tee und ändere meinen Fokus. Ich schenke meiner Umgebung Achtung. Ich möchte wieder mehr staunen. Die Pausen passe ich an und lasse sie nicht zu lange werden. Denn auch hier auf meinem Lebensweg ist die Frage richtig, wer sollte mich unterwegs abholen kommen? Ich kann mit anderen ein Stück des Weges gehen. Ich gehe zu meinem Ziel. Wenn ich das erreicht habe, feiere ich, dass ich angekommen bin.
Was ermöglicht dir, dich von deinem Stillstand zu lösen?