Erinnerst du dich noch an einen Tag am Strand? Du hast deinen Picknickkorb und deine Kühlbox mitgenommen, deinen Sonnenschirm, um dich vor zu viel Sonne zu schützen. Du hast dir vorgenommen, den ganzen Tag am Strand zu verbringen. Du stürzt dich ins Meer, schwimmst und planschst herum.
Wenn du vom Schwimmen müde bist, legst du dich in den Sand. Du entspannst dich.
Später gehst du am Strand spazieren, sammelst Jakobsmuscheln, leere Schneckenhäuser und Herzmuscheln.
Du gehst so lange spazieren, bis die Flut zurückgeht. Sie hinterlässt flache Priele. Du gehst in eines der Priele und sinkst langsam mit deinen Füßen in den nassen Sand hinein. Du wackelst ein bisschen mit den Zehen, um noch tiefer zu sinken. Nachdem du eine Weile gewartet hast, sinkst du bis zu den Knöcheln ein.
Zuerst gibt dir das Einsinken ein schönes Gefühl. Der nasse Strand gibt dir Halt. Er gibt dir Stabilität. Du sinkst noch ein bisschen weiter ein.
Weißt du noch, wie es sich anfühlt, wenn man festsitzt?
Du steckst jetzt am Strand fest, mit den Füßen im Sand. Das kann ein komisches Gefühl sein. Ein beängstigendes Gefühl. Du bekommst deine Füße nicht auf einmal wieder heraus. Der nasse Sand ist klebrig. Der Strand will dich nicht loslassen. Du sitzt scheinbar fest!
Hinsetzen klappt nicht, weil du bis zu dem unteren Bereich deiner Schienbeine im Sand versunken bist. Du wackelst herum. Stampfst im Sand und schaffst es so, ein Bein herauszuziehen. Mit dem anderen Fuß sinkst du noch ein bisschen tiefer ein.
Du bist aus dem Gleichgewicht!
Du ziehst kräftig. Es fühlt sich an, als ob der nasse Sand dich fest im Griff hätte. Dann lässt der Strand dich los: Du ziehst den zweiten Fuß heraus.
Du kommst frei!
Du fühlst dich komisch. Du fragst dich vielleicht, wie du in diese verrückte Situation geraten bist.
Das kann uns jederzeit passieren!
Ab und zu geraten wir in Situationen, die wir weder geplant noch erwartet haben.
Ich erinnerte mich an den Tag am Strand, als ich heute Abend einen TED-Talk hörte. Terry Singh sprach über den Weg aus einer gefühlten Sackgasse. Er wies darauf hin, dass „loslassen“ nicht bedeutet, dass man sich sofort gut fühlt. Es ist vielmehr so, dass es sich auch weiterhin unangenehm anfühlt. Genauso unangenehm wie es sich anfühlt, wenn man feststeckt. Es kann auch Reibung geben. Vergleichbar mit nassem Sand, der sich wie Schmirgelpapier anfühlt, wenn man den Fuß aus dem Sand zieht.
Sich freizumachen, führt weg vom Feststecken. Es führt dich auf einen Weg, sodass du dich besser fühlen wirst. Auch wenn es sich zunächst möglicherweise noch richtig blöd anfühlt.
Sich aus der Sackgasse zu befreien bedeutet, den richtigen Weg zu wählen, um die Freude wiederzufinden.
Packen wir es an!