37 | Stimmungsschwankung wie Wetterwechsel?

George S. Pransky schreibt, dass die Stimmungen wie das Wetter kommen und gehen. Niemand weiß, warum sich unser Denken plötzlich verändert, so dass wir uns in einem anderen Zustand der Stimmung befinden. Auch wenn wir unterschiedlich auf unsere Stimmungstiefs reagieren, erleben wir sie alle auf ähnliche Weise. Pransky führt diese 6 Punkte auf:

  • Unsere geistige Aktivität – oder Denkgeschwindigkeit – nimmt zu.
  • Unser Denken konzentriert sich auf Probleme und Unzufriedenheit.
  • Wir erleben ein erhöhtes, aber verzerrtes Gefühl der Dringlichkeit. Wir denken zum Beispiel, dass wir sofort etwas gegen unsere Umstände unternehmen müssen.
  • Wir fühlen uns selbstkritisch. Es scheint, als stünden wir im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller.
  • Wir haben eine pessimistische Einstellung. Wir nehmen Begrenzungen wahr und sind blind für Möglichkeiten.
  • Wir hegen viele negative Gedanken, Gefühle und Sorgen.

Pransky betont, dass nicht die Stimmung, der Gefühlszustand selbst, sondern die Art und Weise, wie wir mit ihm umgehen, die Qualität unseres Lebens bestimmt. Es sind unsere Gedanken über unsere Stimmungen, die uns Kummer bereiten.

Kannst du das nachempfinden?

Ich ja.

Am Samstag unternahm ich eine schöne Wanderung durch den Wald, vorbei an Feldern, über kleine Bäche, genoss die Natur und die Zeit mit meiner Begleitung. Das Wetter war trocken und grau. Kurz vor dem Ende sahen wir einen winzigen Fleck hellblauen Himmels durch all die grauen Wolken hindurchschimmern. Da war alles gut.

Schon im Restaurant änderten sich meine Gedanken. Ich dachte über Wertigkeit und Fähigkeiten nach. Ich stellte meine Ideen in Frage, und meine Gedanken stellten mich als Person in Frage. Meine Laune sank, und immer mehr seltsame Gedanken kamen mir in den Sinn. Während ich über meinen Wert nachdachte, wurde mir klar, dass dies nur Gedanken sind.

In solchen Momenten versuche ich, mich an Buddhas Ratschlag zu halten: „Lass den Gedanken fallen“.

Meine Begleitung und ich fanden etwas, worüber wir lachen konnten, und lachten ausgiebig. Ich genieße es, dass wir viel zusammen lachen. Manchmal bin ich erstaunt, dass wir so viel lachen. Im Vergleich zu anderen Freunden lachen wir bei weitem mehr. Es fühlt sich einfach richtig an! Meine Laune ist wieder gestiegen.

Kurz bevor ich von Solingen nach Hause fuhr, schlug das Wetter um und als ich an Köln vorbeifuhr, regnete es in Strömen. Meine Laune blieb trotzdem gut. Ich hörte gerade den Podcast „The School of Greatness“. Wenn ich meinen Geist mit optimistischen, positiven Ideen von anderen Menschen füttere, dann ist er auch optimistisch und gut drauf.

Pranskys Liste habe ich noch nicht verinnerlicht. Wenn sich mein Denken ändert und ich das merke, versuche ich, schnell loszulassen. Ich versuche, nicht auf den Gedankenzug aufzuspringen und eine wilde Fahrt mit ihm zu unternehmen.

Ich glaube, es ist wichtig für mich, die Zeichen zu erkennen. Ich möchte schnell reagieren, wenn etwas nicht gut für mich ist. Das bezieht sich vor allem auf meine Gedanken. Ich ziehe es vor, in einem schönen Gemütszustand zu sein. Manchmal kommt ein Stimmungstief. Das ist in Ordnung. Es ist nicht in Ordnung, wenn ich zu lange in einer schlechten Stimmung verweile.

Wenn es wirklich wahr ist, dass meine Gedanken zu meinen Stimmungen ausschlaggebend sind. Dann ist es auch wahr, dass ein Stimmungstief eine Zeit lang in Ordnung sein kann.

Es kommt ganz auf die Qualität unserer Gedanken an, mit denen wir verweilen. Gedanken gibt es viele. Wähle weise.

Welche Qualität bevorzugst du und/oder in welcher Qualität denkst du überwiegend? Was geht dir gerade durch den Kopf?